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Auch buddhistische Lehrer waren einmal Kinder.

Was haben sie gemacht? Wollten sie schon immer Meditationslehrer werden oder hatten sie auch andere Wünsche?


Andrea Liebers hatte die Gelegenheit einen bekannten buddhistischen Mediationsmeister diesen Sommer in Belgien zu treffen. Er leitete im tibetisch buddhistischen Zentrum Benchen Puntsog Ling einen Kurs. Sein Name ist Sangye Nyempa Rinpoche.

Er wurde 1963 im kleinen  Königreich Bhutan geboren, das liegt mitten im Himalaya. Sangye Nyenpa wuchs in Rumtek (Nordindien) im Kloster auf.


Als Sie ein Kind waren, mochten Sie Tiere?

Ich liebte Tiere, sehr sogar. Ich spielte mit ihnen und fütterte sie. Ich hatte eine Katze, einen Hund und drei Kühe.


Sie hatten Kühe als Haustiere?

Ja, sie gaben mir Milch. Ich liebte sie sehr und vermisste sie, wenn sie nicht da waren. Noch heute vermisse ich sie sehr.


Wuchsen Sie in einem Kloster auf oder zu Hause?

In einem Kloster. Ich verließ mein Zuhause, als ich drei Jahre alt war.


Hatten Sie Heimweh?

Nein, eigentlich nicht. Ich hatte eine Art Ersatzeltern, Lama Tenam. Er ist  bis heute noch bei mir und begleitet mich auch auf meinen Reisen. Nachdem ich drei Jahre lang im Kloster war, kamen sie mich zum ersten Mal besuchen, da war ich sechs Jahre alt.


Waren Sie im Kloster ein Außenseiter?

Nein. Als Kind hatte ich viele Freunde. Mit denen zusammen spielte ich und heckte Streiche aus.


Sie sind Mönch geworden und ein sehr gelehrter buddhistischer Lehrer. War das schon immer Ihr Wunsch oder wären Sie auch gerne etwas Anderes geworden?

Manchmal schon. Ich fand meine Mönchsausbildung ab und zu schon ziemlich langweilig. Immerzu Rituale lernen und Texte auswendig können müssen. Manchmal war ich auch traurig. Aber die meiste Zeit war es schon in Ordnung für mich.

Ich hatte schon immer den ganz starken Wunsch anderen helfen zu können. Wenn ich nicht Mönch geworden wäre, dann hätte ich gerne Ingenieurswissenschaften studiert. Auch Anwalt oder Richter werden hat mich sehr interessiert. Als Kind wäre ich auch gerne Arzt geworden. Ich hätte gerne Medizin studiert. Noch heute lese ich, wenn ich Zeit habe, medizinische Bücher und versuche, weiterhin zu lernen. Was mich am meisten interessiert ist Neurologie, also wie das Gehirn und die Nerven funktionieren. Das andere, was mich brennend interessiert, ist das Herz. Ich wäre auch gerne Facharzt für Herzkrankheiten geworden.


Wann haben Sie begonnen zu meditieren?

Richtig ernsthaft mit 26 Jahren. Zuvor habe ich sehr viel buddhistische Philosophie studiert. Die Wurzeltexte auswendig gelernt habe ich seitdem ich sechs Jahre alt war. In dem Alter habe ich auch begonnen, die Rituale zu lernen. Ungefähr mit 14 Jahren habe ich regelmäßig und  ernsthaft mit der Meditation auf den Atem begonnen.


Gingen Sie auch auf die ganz normale Schule?

Ja, für drei Jahre, von 14 bis 16 ging ich in Rumtek auf die Schule, die  war außerhalb des Klosters. Ich lernte dort Englisch, Mathematik und andere Naturwissenschaften.


Hat es Ihnen Spaß gemacht zu lernen?

Ja, sehr viel. Ich war ganz begeistert von Physik, von Kosmologie und Weltraumforschung und allem, was es in der Welt gibt. Auch Biologie fand ich spannend. Ich war auch ziemlich gut in der Schule. Ich habe sehr gerne Science Fiction Bücher gelesen, sogar als ich in der Klosterschule war, habe ich Science Fictions gelesen.


Spielten Sie als Kind mit Spielzeug?

Ja, ich hatte viele Spielzeugautos und spielte auch mit Pistolen und Gewehren.


Haben Sie auch ganz normale Kinder- und Bilderbücher gehabt?

Nicht so viele. Wir hatten in der Klosterschule einen sehr vollen Zeitplan, da blieb kaum freie Zeit übrig für andere Dinge.


Was ist Ihre Meinung heute, als Erwachsener: Wann sollten Kinder meditieren und womit sollten sie beginnen?

Wann immer sie sich dafür interessieren und die Fähigkeit dazu haben, sollten sie beginnen. Am besten ist für Kinder die Meditation auf den Atem.

Ich denke, es kann Kindern einen guten Start ins Leben geben, es kann sie friedvoll machen und ihnen Kraft und Mut geben, wenn Schwierigkeiten auftauchen oder wenn sie oder tragische Dinge erleben. Sie können diese dann leichter bewältigen.

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